Q12 Reininghaus

Auf der Basis des sehr umfangreichen Bebauungsplans werden spielen die drei Wohnblöcke im Wettbewerbsprojekt mit den Motiven der Verwandtschaft und der Individualität, um einerseits einen fein gewobenen urbanen Zusammenhang aufzubauen und andererseits eigenständige Protagonisten an den Reininghausplatz zu stellen. Individuell ist die Ausprägung der Innenhöfe. Verwandtschaft wird durch die facettenhaft ausgebildeten Fassaden hergestellt. - Den Gewinn erzielte der mittlere Baublock, der zugleich den Kopf der für Reininghaus zentralen Folge von Park, Zentrum und Platz bildet. Hier fließt der Platz durch frei schwingende Arkaden in den Innenhof.

Die Baukörper wurden gut entsprechend der Vorgaben des städtebaulichen Wettbewerbs in ihre Umgebung eingebunden. Das Projekt ist sehr nachvollziehbar in seine einzelnen Nutzungen gegliedert. Die Gestaltung der Baukörper zeigt eine klare Sockelzone, auf der ein konsequent gestalteter, jedoch durch seine Öffnungen aufgelöst wirkender Wohn- oder Bürobaukörper liegt. Die Anordnung der Nutzungen in den Sockelzonen ist überzeugend und ebenso die Eingangssituationen zu den Erschließungskernen der Wohnbereiche.

Prägendes Gestaltungselement sind die vor- und zurückspringenden umlaufenden Balkone. Diese zeigen ein klares und einfaches Gestaltungskonzept auf. In dessen Ausformung werden die Umsetzbarkeit entlang der Alten Poststraße, Am Steinfeld und hin zur Marienhütte diskutiert. Einerseits wurden die privaten Freiflächen in der BGF-Berechnung nicht berücksichtigt, müssten aber aus schalltechnischen Gründen BGF-relevant ausgeführt werden. Andererseits ist das Anbauen an die Baufluchtlinie durch die vor- und zurückspringenden Balkone nicht gewährleistet und müsste in weiterer Folge noch baurechtlich abgeklärt werden.
Die Erschließungen wurden mittels Punkt, Mittelgang und Laubengang gut und überzeugend gelöst. Die Belichtung der Mittelgangerschließung wurde positiv gesehen, jedoch die Lösung hinsichtlich der Sackgassen an den Enden der Mittelgänge diskutiert.
Die Wohnungsgrundrisse werden funktional und flexibel bewertet und aufgrund der Erschließung entstehen sehr wenige reine Nordwohnungen. Die EG-Zonen sind hin zum Platz orientiert und müssten hinsichtlich der Anlieferung des Nahversorgers überarbeitet werden, ebenfalls sind die Oberflächenparkplätze nicht nach Vorgabe konzipiert.

Auszug aus dem Juryprotokoll

Name Q12 Reininghaus
Jahr 2018
Standort Graz
Aufgabe Wohn- und Bürogebäude
Auftraggeber ARE Development
Status in Planung
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