Der innere Reichtum für die Bewohner entsteht aus der aufmerksamen Gestaltung von alltäglichen Begegnungszonen, komplexen Blickbeziehungen, leicht und etappenweise zu bewältigenden Wegebeziehungen und einer Vielzahl von hervorragenden Beobachterpositionen, die das Leben auch für jene Menschen unterhaltsam gestalten, deren Wahrnehmungs- und Bewegungsfähigkeit sich schrittweise reduziert.
Aus Respekt gegenüber der Lebensgeschichte der zukünftigen Bewohner wird keine Verpflegungsmaschine konzipiert, sondern ein Lebens-Dorf, das mit den Erfahrungen der Bewohner korrespondiert. Aus Respekt gegenüber der Arbeit des Personals werden Pflegeabläufe funktional optimiert: einfache Übersicht, kurze Wege, Orte des Rückzugs und der Regeneration. Vertraute Elemente werden in Maßstab, Material und Funktion aufgegriffen, neu interpretiert und präzise an die Anforderungen des modernen Komforts angepasst.
Neben den Erfordernissen der physischen Vorsorge und den daraus abgeleiteten technischen Standards in der Praxis der Pflege wird bei der Konzeption des Zimmers auf die möglichst vielfältige und variable Nutzung der Fensterfront gelegt. Der Reichtum des Zimmers entsteht aus der Beziehung zum Außenraum und aus der Möglichkeit, auf sehr unterschiedliche Art diese Beziehung zum Außenraum zu gestalten.
Der Quartiersplatz bildet neben einem Zentrum (Küche, Essen) und großzügigen Übergängen zum Außenbereich (Licht, Balkon und Ausblick) ein reiches Angebot an unterschiedlichen Raumsituationen, so dass die BewohnerInnen je nach Charakter, sozialer Stellung oder spontaner Stimmung leicht ihre angemessene Position im Raum finden können. Dichte und Entspannung können frei und spontan moduliert werden. Es entstehen zahlreiche Beobachterpositionen, die eingenommen werden können, ohne große physische Wege zurücklegen zu müssen. Alle diese Positionen können vom Pflegestützpunkt aus gut eingesehen werden.